Portugal/Lissabon

Bereits bei der Einfahrt in den Hafen Alcantara kurz hinter der Vasco-da-Gama Brücke in Lissabon fiel Andre ein 13 Meter Stahlboot an der Hafenmohle auf. Er kannte die „Rantje“ noch aus Hooksiel und wir konnten kaum glauben, dass wir nicht das einzige Schiff von dort im Hafen von Alcantara waren. Allerdings trug die Rantje nunmehr das Banner eines Berliner Segelvereins. Es war schon spät und wir entschieden uns am nächsten Tag über das Schicksal der Rantje zu informieren. Nach einigen Reparaturen und Erledigung der Wäsche am nächsten Morgen trafen wir den Eigner des vertrauten Bootes gegenüber von uns. Harry, dessen Markenzeichen es ist immer eine Klappsauna mit an Bord zu haben und der daher auch Saunabaron genannt wird, hatte das Boot letztes Jahr erworben und befindet sich nun auf großer Fahrt rund um die Welt. Da er während seiner Studienzeit bereits öfters in Lissabon war und das Nachtleben kannte, beschlossen wir abends zusammen in die Kneipenstraßen aufzubrechen. Der Abend begann mit einem traumhaften Überblick über den Rio Tejo und die imposante Vaso-da-Gama Brücke in einer Skybar direkt beim Hafen von Alcantara. Während unserer weiteren Reise durch die belebten Straßen von Lissabon freundeten wir uns mit Horacio, dem Besitzer der Bar Pescador, an. Dieser war sehr angetan von unseren Plänen und erzählte uns, dass er von den Kap Verden kommt und seine Familie immer noch dort lebt. Kurzerhand schossen wir ein Polaroidphoto und Horacio schrieb eine kurze Botschaft an seine Mutter, die wir auf den Kap Verden überbringen werden. Feuchtfröhlich ließen wir die Nacht bis zur Sperrstunde um 1 Uhr nachts ausklingen und kehrten zum Hafen zurück. Die nächsten Tage verliefen ähnlich und so entwickelte sich die Zeit mit Harry zu einem einzigen Partymarathon quer durch Lissabon. Immerhin konnten wir auch ein bisschen Kultur erleben: Wir tranken am Largo de Sao Domingos den klassischen portugiesischen Kirschlikör Ginjinha, den wir jedem Likörliebhaber nur herzlichst empfehlen können. Außerdem erkundeten wir Lissabon zu Fuß und auf E-Scootern und Niclas schaffte es sogar in eine portugiesische Jura-Vorlesung. Am Freitag, unserem letzten Abend in Lissabon, besuchten wir ein Fado-Restaurant. Fado ist typisch für Lissabon und besteht aus einem mehrgängigen Festmahl, wobei die einzelnen Gänge mit musikalischen Aufführungen, die einer Art Musical gleichen, unterbrochen werden. Erneut bereitete uns die portugiesische Musik wahre Gänsehaut, obwohl wir natürlich kein Wort verstanden. Die kraftvolle Stimme der kleinen Sängerin hallte imposant durch die flachen Gemäuer des Fado-Restaurants und begeisterte uns in jeder Hinsicht! Ein absolutes Muss für jeden Besuch in Lissabon! 


Für Samstag war eigentlich ein Tag mit Harrys Sauna am Steg zur Erholung von den ganzen Strapazen der letzten Tage geplant. Als jedoch das zunächst für Samstag vorhegesagte Gewitter ausblieb entschieden wir, dass die 4 Tage Partymarathon genug waren und wir weiter Richtung Algarve segeln wollen. Harry, für den es dieses Jahr ins Mittelmeer geht, bevor er nächstes Jahr in die Karibik will, beschloss, sich uns anzuschließen. Bereits am Donnerstag war ein Freund von Harry zu uns gestoßen und damit hatten wir echt prominenten Besuch bekommen: Thomas, der sich einst Mister BTU nennen durfte, und von nun an als Koch auf der Rantje mit uns reiste. Außerdem sprach uns Samstag am Steg von Alcantara kurz vor unserer Abreise der Berliner Unternehmensberater Michael an. Er wollte erste Segelerfahrungen sammeln und wir nahmen ihn gerne bei uns auf. So ging es wieder mit 6 Leuten und 2 Booten los zu unserem letzten Reiseabschnitt in Portugal und damit auch in Kontinentaleuropa: die viel angepriesene Algarve. 


Dort werden wir voraussichtlich nach etwa 100 Seemeilen schon am Sonntag ankommen und von unseren Eindrücken berichten können. Bis dahin wünschen wir euch allen zuhause einen schönen Spätsommer! 


Andre, Janschek & Niclas 

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